Erklärung einiger Begriffe

Reishiki - Etikette

Die Verbindung des Aikido zu seinen Ursprüngen in Japan und dessen kulturellem Hintergrund ist sehr eng. Noch leben viele direkte Schüler von Morihei Ueshiba, und sie unterrichten regelmäßig auch in Europa.

Deshalb sind viele, in Japan ganz selbstverständliche, aber für uns fremde oder gar befremdliche Verhaltensweisen fester Bestandteil der Umgangsformen während der Übungsstunden. Dazu gehört auch die Verwendung der japanischen Begriffe für einzelne Techniken und die Begrüßung am Anfang sowie der Dank am Ende jeder Übungsstunde in japanischer Sprache. Das Verneigen voreinander zu Beginn und am Ende einer Übungsrunde im seiza (Fersensitz) ist Ausdruck des Danks und des gegenseitigen Respekts. Das gemeinsame Verneigen in Richtung kamiza (Frontseite des Dojos) zu Beginn und Ende der Übungsstunde drückt den Respekt vor Morihei Ueshiba, dem Begründer des Aikido, vor allen Lehrern sowie der lebendingen Idee des Aikido aus. Alle, auch der Lehrer, verneigen sich in diese Richtung, alle sind Schüler.

Verhalten

Vielleicht scheinen einem zu Beginn diese Verhaltensregeln seltsam und ungewohnt. Sicher ist es hilfreich, sie vor ihrem kulturellen Hintergrund zu verstehen - und nach kurzer Zeit werden sie ganz selbstverständlicher Bestandteil des gemeinsamen Übens.

Verhaltensregeln im Dojo

Kleidung beim Aikido

Beim Aikido wird immer ein weißer Anzug, der Dogi, getragen. Dieser besteht aus einer Hose und einer Jacke, welche mit einem weißen Gürtel, dem Obi, geschlossen wird. Im Aikido gibt es keine Farbcodierung der Gürtel. Ein Dogi kostet ab ca. 35,- €.
Wer zum Anfängertraining kommt, braucht sich natürlich nicht gleich einen Dogi anzuschaffen. Für den Anfang genügt ein bequemer Jogginganzug vollkommen.

Aikidokleidung

Die weiter fortgeschrittenen Aikidokas tragen zusätzlich einen Rock, den Hakama. Dieses Kleidungsstück ist schwarz oder blau.

Das Tragen des Hakamas ist prinzipiell jedem Aikidoka, auch dem Anfänger, erlaubt. In unserem Dojo wird es jedoch so gehandhabt, dass Aikidokas, welche die Prüfung zum 2. Kyu abgelegt haben, den Hakama tragen.

Begrüßungszeremonie

Zu Beginn jeder Übungsstunde gibt der Lehrer das Zeichen zur gemeinsamen Meditation, er sagt das entsprechende japanische Wort mokuso [moksoo]. Das Ende der Meditation wird durch die Worte 'Gut, hören Sie auf', japanisch hai yame [hei jamä] angekündigt, gefolgt von der Aufforderung, sich vor der Ehrenseite des Dojo, der kamiza [kamisa], zu verneigen: shinzen ni rei [schinsen ni räi]. Anschließend dreht der Lehrer sich zu den Schülern, verneigt sich und sagt o-negai shimasu [o negai schimas], was soviel heißt wie: Fangen wir an oder darf ich bitten. Die Schüler antworten ebenfalls mit o-negai shimasu.

Verabschiedungszeremonie

Die Meditation am Ende der Übungsstunde wird ebenfalls mit mokuso eingeleitet und mit hai yame, shinzen ni rei abgeschlossen. Beim gegenseitigen Verneigen bedankt sich der Lehrer bei den Schülern mit domo arigato gosaimashita [domo arigatoo gosaimaschta], einer sehr höflichen Form auf japanisch Danke! zu sagen, die Schüler antworten ebenfalls mit domo arigato gosaimashita